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Zocha Bryksy

In meinen Arbeiten analysiere ich den Einfluss der Gesellschaft auf Menschen, ihre Psyche und Verhalten. Ich verwerte meine persönlichen Beobachtungen von sozialen Mechanismen, Normen und den Verhältnissen zwischen Leuten. Meine Betrachtungen sind die erste Stufe in meinem Schaffungsprozess. Sie beleben meine Kreativität und Fantasie und dadurch bewegen mich zu Überlegungen über den gegenseitigen Einfluss zwischen Formen, Texturen, Farben und Licht.

Wenn Menschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln einsteigen, wählen sie oft ihre Sitzplätze zufällig aus. Im Gegensatz zu ihnen suche ich mir immer einen Fensterplatz aus. Von dort kann ich ungestört die Außenwelt beobachten. In diesen Momenten bin ich nur ein Betrachter, mein Körper ist bewegungslos. Die kleinen Details, die man normalerweise nicht bemerkt, ziehen meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ich betrachte die Texturen an schmutzigen Wänden, die komplexe Muster bilden. Die Weisen, auf die sich die alten Anstriche von vernachlässigten Altbauten ablösen und gleichzeitig andere Farben aufdecken, inspirieren mich. Bei Regen sehe ich mir gründlich den verzerrten Schatten und Lichtformen an, die an den nebligen Scheiben entstehen. Die starken Farben der Ampel erfüllen die ganzen Fenster, wenn ein Tropfen des Regens eine Lücke in dem Nebel zu der scharfen Realität erschafft.

Ich versuche einen gründlichen Ausblick durch den Nebel der Normen in der Gesellschaft zu haben, um die quälende Frage über die Menschenform genauer zu beantworten.