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Der Ort

Senegal „Das Tor zu Afrika“, wie es auch gerne genannt wird, liebt die Gastfreundschaft. Die Senegalesen haben in ihrer Landessprache Wolof sogar ein eigenes Wort dafür: „Teranga“, welches auch für den Respekt und die Solidarität in einem friedlichen und toleranten Miteinander steht.

In der Region Diourbel, 150 km östlich von der Hauptstadt Dakar im Landesinneren liegt unser Projektort. Die Gemeinde Patar besteht aus 52 Dorfgemeinschaften und es besteht bereits eine langjährige Beziehung zu ihnen. Wir starteten zunächst in den drei Pilotdörfern Cotté-Patar, Gappo und Sambe-Tocassone. Eine große Aufgabe ist Wasser: hier regnet es nur drei Monate im Jahr und zwar von Juli bis September. Danach beginnt die neunmonatige Trockenzeit.

Herausgefordert und inspiriert

Es ist möglich! Die Flächen wieder aufgeforstet, die Wüstenbildung verhindert – der Grundwasserspiegel steigt, die Natur erholt sich wieder und zugleich verbessert sich die Lebenssituation der Menschen.

Die Kommune Patar hat mit uns die Initiative ergriffen. Hand in Hand mit den Menschen vor Ort wurde das Projekt ins Leben gerufen. Mit großer Begeisterung sind alle ans Werk gegangen.

Jetzt zeigen wir gemeinsam, wie durch diese Partnerschaft zwischen unseren beiden Kontinenten Europa und Afrika ein Zentrum entsteht. Ein holistischer, interdisziplinärer Ansatz ist das Herz für die Gestaltung. Integriert werden die wichtigsten Lebensbereiche und gearbeitet wird in ökologischen Kreisläufen. Die Kultur Afrikas im Austausch mit der unsrigen ist Motor für einen innovativen und fruchtbaren Schaffensprozess. Tauche ein in die Aufgabenfelder und lasse die Sahel erblühen:

Brunnen bauen – hier ist der Genius gefragt

Denn mit dem wenigen und kostbaren Wasser tief in der Erde ein wohldurchdachtes Wassermanagement aufzubauen ist eine Kunst für sich. Sobald ein Brunnen fertig gebaut ist wird ein höchst sparsames und sensibles Bewässerungssystem, ausgestattet mit einer Solarpumpe, installiert. Und anschliessend wird eine Wasserschulung für die Bevölkerung durchgeführt.

Bäume pflanzen und aufforsten

Ökologische Agroforstwirtschaft ist mittlerweile weltweit eine Methode mit guten Erfahrungen. So pflanzen wir neue Bäume und bauen auf den aufgeforsteten Flächen Nutzpflanzen an. Es wird von der Natur gelernt und auf Vielfalt geachtet. Dabei wird der Aufbau eines fruchtbaren Bodens nicht vergesssen – das ist gerade hier in der Region Diourbel für den müden Sandboden unverzichtbar.

Permakultur Gärten – Nahrung für die Dörfer

In der dreimonatigen Regenzeit wird Hirse und Sorghum, Ernuss, Bohnen, Mbissab und etwas Mais angebaut. Geerntet wird im Oktober und dann muss das reichen für die restlichen neun Monate. Das reicht natürlich nicht. Deshalb gehen die jungen Männer als Tagelöhner in die Städte, um ihre Familien ernähren zu können. Aber es geht auch anders und das gehen wir hier mit vereinten Kräften an. Mit dem Brunnenwasser können wir neue Strukturen schaffen. Jetzt werden Flächen das ganze Jahr über, trotz der Trockenheit, auch ausserhalb der Regenzeit bewirtschaftet. Die Teilnehmer unserer Schulungsgärten gehen in ihre Dörfer zurück und setzen ihr neues Wissen dort um.

Unser Ziel
Potentiale entfalten

Eine junge und sehr dynamische Generation packt gemeinsam mit uns an.

Wir legen los! Unser erstes Ausbildungszentrum wird in Patar errichtet

Der erste Ort für die praktische Berufsausbildung entsteht im Pilotdorf Cotté in der Kommune Patar – weitere werden folgen. Hier geht es um diejenigen, die in den Dörfern geboren sind und keine grossartige Schulausbildung bekommen konnten. Sie sind der Motor für die fruchtbare Entwicklung auf dem Land. Und da ist soviel Potential da, was sich entfalten will und soll. Die jungen Menschen werden ausgebildet in Agroforstwirtschaft, ökologisches Bauen, Kunsthandwerk und innovative Technologien für Wasser, Energie und Kommunikation. Durch Ausbildung und vorhandenem Projekt vor Ort sind sie nicht mehr gewungen in die Städte oder andere Länder abzuwandern. Sie sind eingebunden in die Weltgemeinschaft und können ihre Dörfer wunderbar beleben und entwickeln. Und unserer jungen Generation hier in Deutschland bieten wir ein spannendes Volunteerprogramm. So können beide Seiten aus der Freude heraus voneinander lernen, ihre Kulturen gegenseitig kennenlernen, sich austauschen und ihr Leben gestalten.

Sinnvolle Architektur

Es ist unbedingt notwendig mit ökologischen Baumaterialien zu bauen. Im Senegal wird zur Zeit viel Zement verbaut, sogar in den allerkleinsten Dörfern. In diesen Gebäuden ist es, bei bis zu 40 Grad Aussentemperatur, selbstverständlich viel zu heiß. Das muss nicht sein! Wir setzen uns dafür ein, dass sich der Bau mit Lehm und Bambus etabliert. Das Gebäude für unser Ausbildungszentrum dient also einerseits als Modell, damit die Vorteile dieser Bauweise am praktischen Beispiel erlebt werden können, und andererseits sammeln alle Beteiligten wichtige erste Erfahrungen. Das inspiriert enorm und macht stark.

Manufaktur für ökologisches Bauen

Technisches Know-how in den Bereichen Handwerk und klimaangepasstes Bauen ermöglichen den Dorfbewohnern, Wohnhäuser und Gebäude zum Arbeiten eigenständig und kostengünstig aufzubauen. Das Projekt bildet kompetente Handwerker/innen aus. Durch die Aufbereitung von Rohlehmen zu Lehmbausteinen werden ökologische Baustoffe für die Dörfer hergestellt und die Lebenssituation verbessert.

Werkstätten und Ateliers entstehen

Energie ist gefragt – der Einsatz einer Solaranlage schafft die Voraussetzung für den Aufbau von Werkstätten und Ateliers für Lebensmittelverarbeitung, Bäckerei, Tischlerei, Schneiderei, Kunsthandwerk, Solarleuchten, Medizinische Produkte u.a. Dadurch wird die Selbstversorgung in der Region gestärkt und es entstehen  neue, kleine und gesunde Wirtschaftskreisläufe.